Sehnen und Bänder verbinden die Muskeln mit den Knochen und ermöglichen so alle Arten von körperlichen Aktivitäten. Eine Überbeanspruchung oder Beschädigung der Sehnen über einen längeren Zeitraum hinweg führt dazu, dass die Kollagenfasern, aus denen die Sehnen bestehen, kleine Risse bilden, ein Zustand, der als Tendinose bezeichnet wird. Bänder bestehen aus Kollagenfasern und halten die Knochen zusammen, stabilisieren die Gelenke und steuern den Bewegungsspielraum. Sehnen und Bänder sind schlecht durchblutet und heilen nicht so leicht von Schäden, die durch Verstauchungen, Zerrungen und wiederholte Bewegungen entstehen.
Was ist PRP?
Platelet Rich Plasma (PRP) ist Blutplasma mit konzentrierten Blutplättchen (die körpereigenen Reparateure für beschädigtes Gewebe). Die konzentrierten Blutplättchen im PRP enthalten große Mengen bioaktiver Proteine, darunter Wachstumsfaktoren, die für die Einleitung und Beschleunigung der Gewebereparatur und -regeneration unerlässlich sind. Diese bioaktiven Proteine leiten die Heilung von Bindegewebe, die Knochenregeneration und -reparatur ein, fördern die Entwicklung neuer Blutgefäße und stimulieren den Wundheilungsprozess.
Warum funktioniert PRP?
Thrombozyten sind eine spezielle Art von Blutzellen. Blut besteht zu 93 % aus roten Blutkörperchen (RBC), zu 6 % aus Blutplättchen, zu 1 % aus weißen Blutkörperchen (WBC) und aus Plasma.
Die meisten Menschen assoziieren Blutplättchen mit der Bildung von Blutgerinnseln. Das ist zwar eine wichtige Funktion der Blutplättchen, aber sie sind auch sehr stark an der Heilung von Verletzungen beteiligt. Menschliche Blutplättchen sind von Natur aus extrem reich an Wachstumsfaktoren für das Bindegewebe. Die Injektion dieser Wachstumsfaktoren in beschädigte Bänder, Sehnen und Gelenke stimuliert einen natürlichen Reparaturprozess. Um jedoch von diesen natürlichen Heilungsproteinen zu profitieren, müssen die Blutplättchen zunächst konzentriert werden. Mit anderen Worten: PRP stellt den natürlichen Heilungsprozess des Körpers wieder her und stimuliert ihn.
Wie wird PRP hergestellt?
Zur Herstellung von PRP wird dem Patienten eine kleine Menge Blut mit speziellen PRP-Röhrchen entnommen. Das Blut wird dann in eine Zentrifuge gegeben. Die Zentrifuge dreht sich und produziert automatisch das PRP, das dann direkt in die Mitte der Verletzung injiziert wird. Mit Hilfe von Ultraschall wird die Position des Instruments überwacht und die Verletzung sichtbar gemacht. Der gesamte Prozess der Blutaufbereitung dauert weniger als 15 Minuten und erhöht die Konzentration von Blutplättchen und Wachstumsfaktoren an der Verletzungsstelle um bis zu 500 %. Die gesamte Behandlung, von der Blutentnahme über die Zubereitung der Lösung bis zur Injektion, dauert 30-40 Minuten.
Ich habe schon von Kortisonspritzen gehört; ist das dasselbe?
Studien haben gezeigt, dass Kortisoninjektionen das Gewebe tatsächlich schwächen können. Kortisonspritzen können eine schnelle Lösung für eine vorübergehende Linderung und ein Abklingen der Entzündung bieten, aber der Arzt kann sie wegen dieser gewebeschwächenden Wirkung nur einige Male in jedem Bereich anwenden. Sie führen im Allgemeinen nicht zu einer langfristigen Heilung. Die PRP-Therapie wirkt heilend und stärkend auf diese Sehnen und Bänder. Die Behandlung mit PRP hat die Sehnen um bis zu 40 % gestärkt und verdickt.
Wie oft werden die Injektionen verabreicht?
Nach der ersten Behandlung wird 6-8 Wochen später eine Nachuntersuchung angesetzt, um den Heilungsfortschritt zu überprüfen. Manche Patienten sprechen sehr gut auf nur eine Behandlung an. Es können jedoch auch 2-3 Behandlungen erforderlich sein.
Bei welchen Erkrankungen ist PRP sinnvoll?
Die PRP-Behandlung eignet sich am besten für chronische Bänder- und Sehnenverstauchungen/-zerrungen, bei denen andere konservative Behandlungsmethoden versagt haben, z. B:
- Verletzungen der Rotatorenmanschette
- Schmerzen und Instabilität der Schulter
- Tennis- und Golfer-Ellenbogen
- Kniesehnen- und Hüftzerrungen
- Knieverstauchungen und -instabilität
- Patellofemorales Syndrom und Patellatendinose
- Knöchelverstauchungen
- Achillessehnen-Tendinose und Plantarfasziitis
- Arthrose in Knie, Hüfte und anderen Gelenken
- Andere chronische Sehnen- und Bänderprobleme
Darüber hinaus kann PRP in vielen Fällen von Osteoarthritis (Abnutzung) sehr hilfreich sein. PRP kann dazu beitragen, den aufgerauten und arthrotischen Knorpel zu "glätten" und so die Schmerzen und Behinderungen der Arthrose zu verringern. Dazu gehören:
- Arthrose im Knie
- Hüftgelenksarthrose
- und andere Gelenkarthrosen
Wird PRP von der Versicherung übernommen?
Die meisten Versicherungen, einschließlich Medicare, zahlen NICHT für PRP-Injektionen.
Tun PRP-Injektionen weh?
Da die verletzte Stelle zunächst mit Lidocain betäubt wird, sind die eigentlichen Injektionen nur leicht bis mäßig unangenehm. Sobald das Lidocain nach ein paar Stunden abgeklungen ist, treten in den nächsten Tagen in der Regel nur noch mäßige Schmerzen auf. In der ersten Woche nach den Injektionen sollten Sie unbedingt auf entzündungshemmende Medikamente wie Advil, Motrin, Ibuprofen und Aleve verzichten. Sie beeinträchtigen den Heilungsprozess. Tylenol ist in Ordnung. Ihr Arzt kann Ihnen auch Schmerzmittel verschreiben.
Gibt es Risiken bei PRP?
Jedes Mal, wenn eine Nadel irgendwo in den Körper eingeführt wird, sogar bei einer Blutentnahme, besteht das Risiko einer Infektion, Blutung und Nervenschädigung. Diese Risiken sind jedoch sehr selten. Andere Komplikationen sind zwar selten, können aber je nach behandeltem Bereich auftreten und werden von Ihrem Arzt vor Beginn der Behandlung besprochen. Da für PRP Ihr eigenes Blut verwendet wird, können Sie nicht allergisch darauf reagieren.
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